Deutscher Verlagspreis 2023

Die Spitzenpreisträger

22. September 2023
von Börsenblatt

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat am Freitag 64 Unternehmen mit dem Deutschen Verlagspreis 2023 ausgezeichnet. Mehr als 1,6 Millionen Euro fließen damit in die unabhängige Verlagsszene. Drei Verlage hatten besonderen Grund zum Jubeln, sie erhielten die Auszeichnung in der höchstdotierten Kategorie.  

Die Preisverleihung fand im Berliner Delphi statt

Kulturstaatsministerin Claudia Roth

Wo andernorts durch Einsparungen im Kulturbereich derzeit wichtige Plattformen rund ums Buch verloren gehen, bleiben gerade die unabhängigen Verlage ihrem Anspruch zur Vermittlung von Kultur, Bildung und Informationen treu. Dies verdient mehr denn je unsere Unterstützung.

Claudia Roth, Kulturstaatsministerin

„Als Einladung zum Perspektivwechsel entfalten Bücher seit jeher ihre ganz eigene Wirkmacht. Deshalb sind sie von unschätzbarem Wert für jede lebendige Demokratie – genauso wie die vielen Verleger:innen, die den ganzen Reichtum an Stimmen und Meinungen auf der literarischen Landkarte erst sichtbar machen. Und wo andernorts durch Einsparungen im Kulturbereich derzeit wichtige Plattformen rund ums Buch verloren gehen, bleiben gerade die unabhängigen Verlage ihrem Anspruch zur Vermittlung von Kultur, Bildung und Informationen treu. Dies verdient angesichts des enormen Wettbewerbsdrucks im Verlagsgeschäft mehr denn je unsere Unterstützung", betonte Kulturstaatsministerin Claudia Roth. "Umso erfreulicher ist es, dass der KulturPass der Bundesregierung bisher mit Buchkäufen im Wert von knapp drei Millionen Euro bereits für kräftigen Rückenwind sorgt. Zusammen mit der Verleihung des nunmehr fünften Deutschen Verlagspreises heute Abend ist dies ein starkes Bekenntnis unseres Landes zum Kulturgut Buch.“

Die drei Spitzenpreisträger (je 60.000 Euro) sind in diesem Jahr

  • der Verlag Rotopol aus Hessen
  • Verlag Das Wunderhorn aus Baden-Württemberg
  • Zuckersüß Verlag, Berlin

Weitere 60 Verlage erhielten eine Prämie von jeweils 24.000 Euro; ein Verlag, der Wallstein Verlag, erhielt ein undotiertes Gütesiegel (da der durchschnittliche Jahresumsatz über drei Millionen Euro lag).  Insgesamt reichte die Staatsministerin Preisgelder in Höhe von 1.620.000 Euro aus. 

Juror Jörg Albrecht, Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Angelika Andruchowicz und Manfred Metzner (Das Wunderhorn), Anna und Lukas Kampfmann (Zuckersüß Verlag), Rita Fürstenau (Rotopol), Roswitha Budeus-Budde und Linus Giese (Jury, von links)

Rotopol

Rotopol-Ladenlokal in Kassel

Am Rotopol-Verlagssitz in Kassel erscheinen Comics und Bilderbücher für Kinder und Erwachsene sowie Kunstdrucke, Papierspiele, Postkarten und Skizzenhefte. Werkstatt und Ladengalerie verbinden Verlegerisches, Künstlerisches und Marketing. 2018 wurde Rotopol mit dem Hessischen Verlagspreis ausgezeichnet.

Verlag Das Wunderhorn

Manfred Metzner

Der Verlag pflegt ein Programm mit den Schwerpunkten deutsche und internationale Poesie, deutschsprachige und internationale Literatur, (insbesondere aus der Karibik, Südamerika und Afrika) Sachbuch, Kunst, Fotografie, Titel zur Stadt Heidelberg und Region. 2012 wurde der Verlag mit dem Kurt-Wolff-Preis ausgezeichnet.

Zuckersüß Verlag

Lukas und Anna Kampfmann / Zuckersüß Verlag

Der Berliner Zuckersüß Verlag Verlag bringt seit 2019 Titel für Kinder heraus, die Themen wie Antirassismus, Feminismus, Flucht, LGBTQIA+ und Umweltschutz behandeln. Inzwischen ist mit Katalyst ein Imprint für Erwachsene hinzugekommen. Über Social Media hält der Verlag Kontakt zu seiner Zielgruppe: jungen Familien.

Kriterien für die Auszeichnung

Die Liste der Preisträger mit Links zu ihrem Verlagsprogramm steht auf der Website des Verlagspreises bereit. Wesentliche Kriterien für die Auszeichnung waren ein innovatives Verlagsprogramm, die Qualität ihrer verlegerischen Arbeit, die Umsetzung außergewöhnlicher Projekte, eine besonders ansprechende Gestaltung der Bücher sowie besonderes kulturelles Engagement, beispielsweise zur Förderung der Lesekultur.

Die diesjährigen Gewinner des Deutschen Verlagspreises wurden von einer unabhängigen Fachjury unter dem Vorsitz des literarischen Übersetzers Hinrich Schmidt-Henkel aus 358 Bewerbungen ausgewählt. Weitere Mitglieder der Jury sind Jörg Albrecht (künstlerischer Leiter von Burg Hülshoff), Yasemin Altına (Verlegerin), Roswitha Budeus-Budde (Journalistin), Katharina Hesse (ehemalige Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst), Linus Giese (Buchhändler und Autor), Senthuran Varatharajah (Philosoph und Theologe); die Jurymitglieder werden für jeweils drei Jahre gewählt. 

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Über den Preis

Partner des Deutschen Verlagspreises sind die Kurt Wolff Stiftung und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Die Auszeichnung wird seit 2019 vergeben.