Handelsverband mahnt nach Bund-Länder-Treffen

HDE: "Der 2G-Irrweg darf sich nie mehr wiederholen"

17. Februar 2022
von Börsenblatt

Der Handelsverband Deutschland (HDE) zeigt sich erleichtert über die jüngsten Corona-Beschlüsse der Bund-Länder-Runde – und fordert, Zugangsbeschränkungen für den Einzelhandel künftig im Kampf gegen Corona generell auszuschließen.

"Es war höchste Zeit und schon längst überfällig, dass die erwiesenermaßen im Kampf gegen die Pandemie nutzlosen 2G- und 3G-Beschränkungen im Einzelhandel fallen", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einer Mitteilung vom 16. Februar. Es sei vollkommen klar, dass der Einkauf mit Maske und Abstand eine sichere Angelegenheit ist. Der föderale Flickenteppich der letzten Wochen müsse nun endlich ein Ende haben. Corona-Maßnahmen dürften keine Frage des persönlichen Empfindens einzelner Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten sein, es müsse um harte Fakten gehen. Die Einschnitte seien für viele Händler brutal, deshalb gelte es stets, zielgerichtet zu handeln. Es sei gut, dass die Entscheidungsträger aus der Politik nun erkennbar wieder diesen Pfad der Vernunft beschreiten wollten.

"Wir müssen deutlich machen, dass sich der 2G-Irrweg der vergangenen Wochen nie mehr wiederholen darf. Deshalb sollte die Politik klar formulieren, dass 2G- und 3G-Zugangsbeschränkungen beim Einkauf auch künftig nicht mehr in den Instrumentenkasten der Pandemiebekämpfung gehören", so Genth weiter. Der Handel erwarte da ein klares Bekenntnis. Auch die künstliche Unterscheidung zwischen Handel mit täglichem und nicht-täglichem Bedarf dürfe bei Corona-Maßnahmen keine Rolle mehr spielen. Denn das Infektionsrisiko sei unabhängig vom angebotenen Sortiment im gesamten Einzelhandel sehr gering.

Um möglichst sicherzugehen, dass man im Herbst nicht erneut vor großen Herausforderungen mit einschneidenden Maßnahmen stehe, gehe es jetzt insbesondere auch um die schnelle Einführung einer Corona-Impfpflicht. Hier müsse der Bundestag jetzt entschlossen handeln. Die Freiwilligkeit habe leider nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen geführt. Der Handel selbst habe im Rahmen seiner Impfkampagne "Leben statt Lockdown" in den vergangenen Monaten bereits mehr als 600.000 Impfdosen in Einkaufszentren verimpft. Zudem würden viele Geschäfte mit Plakaten und Flyern für die Vorteile der Impfung werben.