Glückwunsch an Nina George

So wunderbar furchtlos

30. August 2023
von Börsenblatt

Menschen wie Nina George braucht die Welt gerade dringender denn je: Das meinen Doris Janhsen und Natalja Schmidt von Droemer Knaur – und gratulieren einer Autorin zum 50. Geburtstag, die das Unmögliche möglich macht. 

Nina George

Liebe Nina,
wann immer es in unserer Branche heißt, etwas sei unmöglich, gibt es eine Frau, die aufsteht und es genau wissen will – und diese Frau bist du, liebe Nina! Denn bedeutet »unmöglich« nicht vielleicht einfach nur, dass es noch niemand versucht hat? Und wenn es dabei um etwas wirklich Wichtiges geht, dann versuchst du es allen Widrigkeiten zum Trotz – und nicht selten ist dir dadurch das unmöglich Scheinende schließlich gelungen. 
 

Weltweiter Erfolg

Den Glaubenssatz »Deutsche Autor:innen sind im Ausland nicht erfolgreich« hast du in eine internationale Top-Karriere verwandelt, mit Büchern, die in 37 Sprachen übersetzt und mit Spitzenplätzen auf der Bestsellerliste der »New York Times« belohnt wurden. Leser:innen auf der ganzen Welt wurden von Monsieur Perdu berührt und inspiriert, leben und leiden mit all deinen Figuren und lieben deine unverwechselbare Art, Geschichten zu erzählen.
Als Präsidentin des European Writers Council hast du 46 (!) internationale Verbände unter einen Hut gebracht und vertrittst die Interessen von Autor:innen und Übersetzer:innen auf dem politischen Parkett mit immenser Sachkenntnis, argumentativer Stärke und großer Leidenschaft. Wenn man sich die beeindruckende Bilanz deiner politischen Arbeit anschaut, dann weiß man, dass sich unsere Branche keine bessere Vertretung und keine schönere oder entschlossenere Stimme als deine wünschen könnte. In diesen Zeiten des Umbruchs braucht die Welt der Bücher Menschen wie dich dringender denn je!  

#FreeAllWords

Diejenigen, deren Stimmen sonst ungehört bleiben würden, liegen dir bei all deiner Arbeit immer besonders am Herzen. Deswegen hast du sowohl #FreeAllWords, das Unterstützungsprojekt für ukrainische und belarussische Autor:innen, als auch das Netzwerk Autorenrechte ins Leben gerufen. Du unterstützt »Writers in Prison«, Autor:innen in Kriegs- und Krisengebieten und stehst laut und furchtlos für die Meinungsfreiheit ein, wo immer diese in Bedrängnis gerät.
Deine Verdienste blieben glücklicherweise in den vergangenen Jahren nicht unbemerkt, und so wurden dir zahlreiche Preise verliehen, darunter die Auszeichnung als »Bücherfrau des Jahres«, der Ehrenglauser und nicht zuletzt 2022 das Bundesverdienstkreuz.  

Unsere Branche hätte sich keine schönere, entschlossenere Stimme als deine wünschen können. 

Das Leben, die Liebe

Nebenher findest du – und da kann man schon mal ins Staunen geraten, wie du es machst –  immer noch die Zeit, selbst zu lesen, Klavier zu spielen und Tango zu tanzen. Wer dich einmal auf einer Messe oder Veranstaltung getroffen hat, weiß, dass es kaum etwas Schöneres gibt, als mit dir einen Abend lang über die Literatur, das Leben und die Liebe zu reden.
Fast 30 Bücher durften wir als Verlag mit dir, mit deinem Alter Ego Anne West und mit Jean Bagnol realisieren, und wir freuen uns ungemein darauf, auch künftig große literarische Reisen mit dir zu unternehmen. 
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, liebe Nina! Wir wünschen dir, dass du weiterhin so herrlich streitbar, klug, lebenslustig und wunderbar bleibst und dass du immer das Unmögliche möglich machst! 

Zur Person

  • Nina George, am 30. August 1973 in Bielefeld geboren, hat mit ihrem Roman »Das Lavendelzimmer« (2013) weltweit die Charts erobert (Fortsetzung: »Das Bücherschiff des Monsieur Perdu«, Knaur 2023).
  • Unter dem Namen Jean Bagnol schreibt sie mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Jens J. Kramer, Provencethriller. Bei Thienemann erscheint seit 2022 eine Kinderbuchreihe des Paars. Unter dem Pseudonym Anne West hat die Autorin zudem Erotikbücher verfasst.
  • Als Präsidentin des European Writers’ Council führt Nina George seit 2019 den Dachverband europäischer Schriftstellerverbände.
  • Für die Initiative Urheberrecht ist sie als externe Expertin in den Feldern Digitalwirtschaft, Urheberrecht, künstliche Intelligenz und Bibliotheksfragen tätig. 2022 wurde sie von der Bundesregierung an den runden Tisch zum E-Lending berufen, 2023 in den Beirat des Projekts »Datenraum Kultur«