Veränderungen bei LKG

Kleinere Verlage in der Zwickmühle

24. Januar 2023
von Nils Kahlefendt

Kleinere Verlage, die über die LKG ausliefern, machen sich Sorgen um die Zukunft: Die Gebühren sollen drastisch steigen – Alternativen sind rar gesät.

Bücherwannen, viele gefüllt mit Büchern aus kleineren Verlagen: LKG in Leipzig. 

Anfang Oktober 2022, in vielen Häusern laufen die Vorbereitungen für die Buchmesse auf Hochtouren, erhält eine Reihe von ­Indie-Verlagen, mindestens 15 Adressaten sind der Redaktion bekannt, Post von ihrer Auslieferung, der Leipziger Kommissions- und Großbuchhandels­gesellschaft (LKG). Angesichts der Neuverträge, um deren Unterzeichnung und Rücksendung bis zum 31. Oktober gebeten wird, fällt manchem langjährigen Kunden die Kinnlade herunter: 100-prozentige Kostensteigerungen bei den Auslieferungen etwa an Barsortimente, für viele kleine Verlage ein ­Königsweg, sind keine Seltenheit; die Lagerkosten, die bislang nach Gewicht beglichen wurden, sind nun nach Paletten­plätzen zu bezahlen, wodurch sie, hat man nachgerechnet, schon mal auf das Fünffache steigen können. 

Weitere Punkte, die gerade Verlegerinnen und Verlegern sehr kleiner Häuser Sorgenfalten auf die Stirn treiben: eine mit den anfallenden Gebühren zu verrechnende monatliche Auslieferungspauschale von mindestens 500 Euro, Ramsch­aktionen, die wie unberechnete Warensendungen behandelt werden, monatliche Zuschläge für Paletten mit langsamer drehenden Titeln sowie – Bündelungsbekehrte werden jetzt richtig sauer – ein deutlicher Aufschlag für die Teilnahme an der LKG-Fakturgemeinschaft. Die Versicherung der Produkte, etwa gegen Schäden durch Feuer oder Wasser, ist laut der neuen Auslieferungsverträge ausschließlich Sache des Kunden. Der Teufel steckt, wie immer, im Detail. 

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