Oetinger bringt bislang unveröffentlichten Text von James Krüss heraus

"Kritik am blinden Fortschrittsglauben"

1. Oktober 2025
Redaktion Börsenblatt

Zum 100. Geburtstag von James Krüss erscheint am 10. April 2026 mit "Die Haiteks oder Was kostet die Welt. Kein Märchen" ein bislang unveröffentlichter Text des Autors bei Oetinger. Das Werk wird von Jörg Asselborn illustriert und mit einem Vorwort des FAZ-Literaturredakteurs Tilman Spreckelsen eingeleitet.

Cover eines Buches von James Krüss

Enteckt von Silke Weitendorf, erscheint am 10. April 2026

In „Die Haiteks oder Was kostet die Welt. Kein Märchen“ entwerfe James Krüss „in sieben Kapiteln, die aus Gedichten und Prosatexten bestehen, das Bild turmbau-zu-Babel-artiger Riesenstädte, die mit jedem Abschnitt fortschrittlicher werden – bis zum unvermeidlichen Untergang“, heißt es in einer Mitteilung des Verlags. „Mit scharfer Beobachtungsgabe und feiner Ironie hält er der Gesellschaft den Spiegel vor. Das Spannende dabei: Schon Anfang der 1990er Jahre ahnte Krüss Entwicklungen voraus, die unsere Gegenwart prägen – von der Digitalisierung bis hin zur Künstlichen Intelligenz.“

Julia Bielenberg, Verlegerin der Verlagsgruppe Oetinger: „James Krüss war einer der wichtigsten Autoren unseres Verlags. Wir sind stolz, zu seinem 100. Geburtstag einen bislang unveröffentlichten Text präsentieren zu dürfen. ,Die Haiteks‘ zeigt, wie hellsichtig er schon vor mehr als drei Jahrzehnten auf unsere Gegenwart vorausgeblickt hat. Seine ironisch-scharfe Kritik am blinden Fortschrittsglauben ist heute aktueller und relevanter denn je.“

Die Entdeckung des Manuskripts verdankt sich dem Engagement von Julia Bielenbergs Mutter, Silke Weitendorf, der ehemaligen Verlegerin der Verlagsgruppe Oetinger. Im Zuge der Vorbereitungen auf das Jubiläumsjahr durchsuchte sie ihre Unterlagen und stieß dabei auf den Text.

Aus dem Vorwort von Tilman Spreckelsen: „Heute gelesen, erlaubt das Buch einen faszinierenden Blick auf einen großen Autor, der aus dem Diskurs seiner Zeit einen ganz eigenen, originellen und dichterischen Text formt, der sein Publikum erreichen will, indem er seine Sorge um die Menschheit in eine fesselnde und kohärente Geschichte kleidet.“