Sensitivity Reading

"Am Ende wird das Buch authentischer"

22. September 2022
von Stefan Hauck

Bei sensiblen Themen werden zunehmend Expert:innen hinzugezogen: Sie sollen bereits im Manuskriptstadium Fehler und mögliche Missverständnisse aufspüren.

Mit Sensitivity Reading wird etwa überprüft, wie Figuren im Buch dargestellt und ob Vorurteile vermittelt werden. 

Mehr als die Hälfte der Jugendbuchverlage nutzt bereits das ­Instrument des Sensitivity Reading. Die einen haben innerhalb des Verlags einen Kreis von Mitarbeiter:innen, die geschult sind, diskriminierende Ausdrücke, un­realistische Krankheitsbilder, Vorurteile, Mikroaggressionen etc. aufzuspüren, und sich regelmäßig weiterbilden. Andere bedienen sich externer Fachleute.
 

Speziell bei Büchern, in denen People of Color eine Rolle spielen, setzt etwa Carlsen in verschiedenen Programmbereichen Sensitivity Reader ein; im Fokus stehen Beschreibungen der Hautfarben und spezielle Bräuche oder Gepflogenheiten. Das Ziel: die beschriebene Lebenswelt der Protagonist:innen authentisch und glaubhaft widerspiegeln und die Weitergabe von Stereotypen, Klischees oder Projektionen möglichst reduzieren. So hat im Jugendbuch eine  ­externe Leserin bei Elise Bryants »Elf Schritte bis zum Happy End« (aus dem amerikanischen Englisch) etwa die korrekten deutschen Bezeichnungen der Frisuren und der Frisierkunst überprüft, aber auch die Beschreibung bestimmter Speisen und ihrer Zubereitung. 

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