Literaturpreise
In Hamburg wurde zum allerersten Mal der Spiegel Buchpreis vergeben. Dass die US-Autorin Rachel Kushner für "See der Schöpfung" die erste Preisträgerin sein würde, hatten die Hamburger bereits am Abend vor der Preisverleihung gemeldet. Der Preis ist nicht dotiert. Darum musste sich die Spiegel-Gruppe in den Feuilletons durchaus Kritik gefallen lassen – in der "Süddeutschen Zeitung" etwa wurde gefrotzelt, die Spiegelgruppe wolle sich wohl gerne selbst mit den Namen der Autor:innen schmücken, versuche aber, es genau andersherum zu verkaufen. Wie die Stimmung bei der Preisverlage in Hamburg war, könnt ihr auf boersenblatt.net nachlesen, unser Kollege Matthias Glatthor war dabei. Das Buch "See der Schöpfung" ist auf Deutsch bei Rowohlt erschienen, übersetzt hat es Bettina Abarbanell .
Der mit 25.000 Euro dotierte Bremer Literaturpreis geht an Heinz Strunk. Prämiert wird sein Erzählband "Kein Geld Kein Glück Kein Sprit", das Buch ist bei Rowohlt erschienen. Über den Förderpreis kann sich Kaleb Erdmann freuen. Sein Buch "Die Ausweichschule" wurde bei Park x Ullstein verlegt.
Nachdem sie bereits den Deutschen Buchpreis und den Bayerischen Buchpreis erhalten hat, wurde Dorothee Elmiger für ihren Roman "Die Holländerinnen" (Hanser) auch mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet. Der Gewinn beträgt umgerechnet rund 32.000 Euro.
Verlage
Penguin Random House zieht mit über vierzig Verlagen in ein neues Bürogebäude im Münchner Stadtteil Berg am Laim. Die Verlagsgruppe wird Hauptmieter im Neubau SUN und hat dafür einen 10-Jahres-Mietvertrag über 12.000 Quadratmeter abgeschlossen. Bis die Kisten gepackt werden, ist noch ein bisschen Zeit: Der Umzug steht im Jahr 2028 an.
Die Verlagsgruppe Oetinger hat in Hamburg-Altona ihr eigenes Tonstudio eröffnet: „Die Kajüte“. Unter Leitung von Sebastian Twele produziert Oetinger Media künftig Hörbücher, Hörspiele und Podcasts direkt im Verlag.
A propos Hörbuch: Vor einem halben Jahr hat Spotify in Deutschland das Angebot "Premium Hörbuch Experience" gestartet. Das Börsenblatt hat nachgefragt. Laut Unternehmen ist die Hörzeit seither gewachsen –insbesondere junge Kund:innen nutzen das Angebot. 56 Prozent der Hörbuch-Nutzer:innen sind zwischen 18 und 34 Jahre alt. 350.000 Titel umfasst der Katalog, 60.000 davon in deutscher Sprache. Verlage bekommen für eine Hörstunde von Spotify übrigens zwischen 20 und 40 Cent.
Ferdinand von Schirach bringt sein erstes Kinderbuch heraus und hat alle Zeichnungen selbst gemacht. Das Buch heißt "Alexander", ist für Kinder ab zehn Jahren und dreht sich um Demokratie und das friedliche Zusammenleben. Die Handlung spielt in einer antiken Stadt. 2.500 Buchhandlungen bekommen schon jetzt Vorabexemplare, im Handel gibt's das Buch ab dem 25. Februar 2026.
Börsenverein
Ab Januar 2026 wird das Vergaberecht für das Schulbuchgeschäft in Nordrhein-Westfalen vereinfacht. Die Landesregierung schafft feste Wertgrenzen und starre Verfahren ab – Kommunen können künftig flexibler und mit weniger Bürokratie Schulbuchaufträge vergeben. Der Börsenverein Landesverband NRW begrüßt diesen Schritt ausdrücklich als Chance für den lokalen Buchhandel.
Allerdings ist noch offen, wie die neuen Regeln in den einzelnen Kommunen konkret umgesetzt werden. Deshalb empfiehlt der Börsenverein allen Buchhandlungen, frühzeitig Kontakt zu ihren Kommunen aufzunehmen, um sich über die neuen Abläufe zu informieren und sich aktiv einzubringen. Weitere Infos und ein Merkblatt zu den Änderungen gibt es beim Börsenverein NRW.
Die Zukunfts-AG im Börsenverein will ihre Projektgruppen stärker vernetzen. Jede Taskforce erhält künftig ein Sprecher:innen-Duo. Wichtigste Projekte: Die Wiederbelebung des eigenen KI-Podcasts und mehr Präsenz in den Sozialen Medien. Das Börsenblatt war beim Präsenztreffen auf dem Mediacampus Frankfurt mit dabei – einen Nachbericht gibt's online.
Kurz notiert
Wie zu erwarten, darf die Thalia-Gruppe große Teile der Mediengruppe Stein übernehmen. Das Bundeskartellamt hat das Vorhaben genehmigt.
Der Bilderbuchkünstler Helme Heine ist am 20. November im neuseeländischen Russell verstorben. Er wurde 84. Seine Bücher über die Freunde aus Mullewapp machten ihn in vielen Ländern bekannt.
Die Frankfurter Buchmesse vergibt im Rahmen einer neuen Wildcard-Kampagne zwei Messestände an Publishing Partner – ab sofort läuft die Bewerbungsphase.