"Das Arschgeweih der Literatur" von Werner Bartens, Bernhard Heckler und Sara Peschk ist am 5. Dezember in der "Süddeutschen Zeitung" erschienen, online liegt er hinter der Zahlschranke. Ein SZ-Kollege, auf dessen Büchern schon mehrfach der verkaufsfördernde Aufkleber "Spiegel-Bestseller" gestanden habe, beginnt der Artikel, hätte die Mail einer Influencerin bekommen, in der sie ihm ihre Zusammenarbeit anbot, um seinem jüngsten Buch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Natürlich gegen ein Honorar. Für "volle Sichtbarkeit" (Paket XL) seien 5.000 Euro fällig. Auf Nachfrage hätte die Influencerin betont, es gehe "selbstverständlich nicht um gekaufte Rezensionen", sondern ihre Leistungen bezögen sich ausschließlich auf Reichweite und Präsentation.
Das Geschäftsmodell Nadolnys habe eine ganz neue Qualität, so die SZ-Autor:innen: "Ist sie ein Einzelphänomen, das eine Marktlücke bedient, oder ist sie nur eine von vielen?" Wenn ja, was würde es für das Ansehen des kleinen Spiegel-Aufklebers bedeuten? In den vergangenen Jahren habe er an Aura verloren, weil man ihn so häufig sehe. Erste Buchhandlungen würden ihn von der Ware entfernen.