Buchbranche

Verlage haben sich lange Zeit gegen höhere Preise gesträubt, jetzt setzt ein Umdenken ein: Bücher werden teurer – KNV meldet ein Plus von zwei Prozent. Markus Fels, Einkaufsleiter des Barsortiments, sieht trotzdem keinen Grund zur Entwarnung, meint, dass die Branche ihre Produkte nach wie vor unter Wert verkauft. Was die Stunde schlägt?

Dieser Freitag wird in die Buchhandelsgeschichte eingehen: Einer kapitalen Verlagsgruppe wie Weltbild mit einem Jahresumsatz von immerhin gut 1,5 Milliarden Euro und mit ca 6.800 Mitarbeitern bleibt nichts mehr anderes übrig, als den Gang zum Insolvenzgericht anzutreten. Eine Analyse von Christina Schulte.

Die Mitarbeiter sind überrascht und enttäuscht, wollen jetzt mehr denn je um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen – Verdi springt ihnen bei.

Der österreichische Wieser Verlag bringt im Frühjahr eine neue Reihe heraus, in der Originaltexte und ältere Titel im Taschenbuch erscheinen. Verleger Lojze Wieser erklärt das Konzept von wtb.

Die Verlagsgruppe Weltbild ist zahlungsunfähig. Nach Mitteilung des Unternehmens haben die Geschäftsführer heute beim Amtsgericht Augsburg einen Antrag auf Insolvenz gestellt - seitdem steht als vorläufiger Insolvenzverwalter der Wirtschaftsprüfer Arnd Geiwitz am Ruder. Geiwitz will den Betrieb aufrecht erhalten. Nicht betroffen von der Insolvenz ist das stationäre Geschäft von Weltbild.

Die Buchhandlung Hugendubel schließt im Frühjahr 2014 ihre 400 Quadratmeter große Filiale (ehemals Weiland) in der Ratzeburger Allee in Lübeck − eine von zwei Filialen in der Hansestadt. Der Mietvertrag, der Ende März ausläuft, wird laut Mitteilung des Unternehmens nicht verlängert.

De Gruyter hat die Integration von Oldenbourg Wissenschaftsverlag und Akademie Verlag abgeschlossen und meldet die neue Organisation seiner Imprints. Die neue Dachmarkenstrategie soll auch helfen, so Verlagschef Sven Fund, "im internationalen Auftritt größtmögliche Sichtbarkeit zu erzielen".

Die Hoffnungen, dass Weltbild mit Unterstützung der Katholischen Kirche einen Weg in die Zukunft findet, scheinen sich in Luft aufzulösen: Medienberichten zufolge steht das angeschlagene Unternehmen möglicherweise unmittelbar vor dem Aus – die Gesellschafter seien nicht bereit, weiteres Geld zuzuschießen.

Die EU-Kommission hat sich dazu durchgerungen, die Übergangsfrist für das Überweisungs- und Lastschriftverfahren Sepa um ein halbes Jahr zu verlängern. Offiziell bleibe es zwar beim Stichtag 1. Februar – die alten Verfahren sollen jetzt aber auch noch danach funktionieren: bis zum 1. August.

Klein, aber fein: Die schwedische Verlagsgruppe Bonnier erhöht ihre Reichweite – durch einen Zukauf in Polen. „Marginesy ist vielleicht nicht der größte, mit Sicherheit aber einer der erfolgreichsten und wachstumsstärksten Verlage der letzten Jahre auf dem polnischen Buchmarkt“, sagt Joachim Kaufmann, Vice President bei Bonnier Books New Markets.