Auszeichnung

Jutta Person erhält Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik

14. März 2023
von Börsenblatt

In diesem Jahr geht der Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik an die Journalistin und Literaturwissenschaftlerin Jutta Person. In ihrer Begründung hebt die Jury die besondere Virtuosität ihrer Buchbesprechungen hervor.

Jutta Person

Die Expertinnen und Experten der Jury loben das klare und deutliche Urteil von Jutta Person, das sie in der ganzen Bandbreite der Disziplin – zwischen Feier und Verriss – fällt. Das Fazit lautet: „Die Kultur des Lesens gewinnt durch sie.“ Die Auszeichnung wird vom Fachmagazin Börsenblatt des Technologie- und Informationsanbieters MVB vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert, die die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels stiftet.

Jutta Person wurde 1971 in Südbaden geboren und lebt in Berlin. Nach einem Studium der Germanistik, Italianistik und Philosophie in Köln und Italien promovierte sie mit einer Arbeit zur Kulturgeschichte der Physiognomik im 19. Jahrhundert. Die Journalistin und Literaturwissenschaftlerin schreibt für die Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, das Philosophie Magazin und weitere Medien. Von 2004 bis 2007 war sie Redakteurin bei der Zeitschrift „Literaturen“, seit Oktober 2011 leitet sie das Ressort „Bücher“ beim Philosophie Magazin. 2012 war Jutta Person Mitglied in der Jury des Deutschen Buchpreises. In der Reihe „Naturkunden“ der Verlags Matthes & Seitz hat sie die Bände „Esel – ein Porträt“ und „Korallen – ein Porträt“ veröffentlicht. 

Die Begründung der Jury

„Die Journalistin und Literaturwissenschaftlerin Jutta Person beherrscht die Kunst der Literaturkritik virtuos. In ihren Rezensionen sieht man eine Leserin am Werk, die Büchern nie überheblich begegnet, sondern sie mit feiner Sensibilität von innen heraus erschließt. 

Was Jutta Persons Texte auszeichnet, sind argumentative Genauigkeit und stilistisches Raffinement, die mit Witz und Erfindungsreichtum gepaart sind. Mit leichter Hand vermag sie Romane vor dem Auge der Lesenden zu skizzieren, ihre Erzählstruktur offenzulegen und den Blick auf Details zu richten, die bei flüchtiger Lektüre entgehen. Jutta Persons Urteil ist klar und deutlich, in der ganzen Bandbreite zwischen Feier und Verriss. Ihr breites literarisches Traditionswissen schafft Kontexte und Bezüge, die jede Lektüre bereichern. 

Wenn Kritik und Vermittlung bedeuten, kluge Leserinnen und Leser sozusagen in Performanz zu erleben, möchte man so vielen Büchern wie möglich eine Jutta Person wünschen. Die Kultur des Lesens gewinnt durch sie.“ 

Preisverleihung

Die öffentliche Preisverleihung findet statt am Donnerstag, dem 27. April 2023 um 14 Uhr im Rahmen der Leipziger Buchmesse, im Forum »Die Unabhängigen« der Kurt Wolff Stiftung (Halle 5, D 313).
Laudatio: Lothar Müller, Feuilleton-Redakteur der Süddeutschen Zeitung und Alfred-Kerr-Preisträger im Jahr 2000
Grußwort: Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins

Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik

Das Börsenblatt würdigt seit 1977 mit dem Alfred-Kerr-Preis literaturkritisches Schaffen auf kontinuierlich hohem Niveau. Die Auszeichnung erinnert an den Schriftsteller, Theaterkritiker und Publizisten Alfred Kerr (1867 bis 1948), der in der Kritik eine eigene Kunstform sah.

Die Jury beschäftigt sich mit der Literaturkritik in deutschsprachigen Medien und wählt jährlich eine Preisträger:in. Diese Jury besteht aus
Katrin Lange (Programmreferentin des Münchner Literaturhauses), 
Michael Lemling (Geschäftsführer der Münchner Buchhandlung Lehmkuhl), 
Alexandra Pontzen (Literaturwissenschaftlerin an der Uni Duisburg-Essen), 
Klaus Reichert (Ehrenpräsident der Akademie für Sprache und Dichtung), 
Klaus Schöffling (Verleger), 
Michael Roesler-Graichen Börsenblatt).

Die Auszeichnung ist mit 5 000 Euro dotiert, die die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels stiftet.