Stellenmarkt

Sinn und Sicherheit

13. Mai 2022
von Sabine van Endert

Was wünscht sich die Generation Z vom Job? Wie haben sich die Pläne und Erwartungen der Berufseinsteiger durch die Pandemie verändert? Das Karrierebarometer von Jobteaser hat Antworten. 

Der Wegfall von Praktika und Werkstudierendenstellen hat bei der Generation Z Spuren hinterlassen: 86 Prozent der zwischen 1995 und 2010 Geborenen haben keine klare Vorstellung von ihrer beruflichen Zukunft. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) sorgen sich um ihren beruflichen oder akademischen Werdegang und 84 Prozent wünschen sich, dass ihr künftiger Arbeitgeber sich gegen Diskriminierung engagiert und Wert auf Gleichberechtigung und Diversität legt. Das sind Ergebnisse des Jobteaser-Karrierebarometers, für das zu Jahresbeginn rund 3 200 Studierende und Uniabsolvent:innen befragt worden sind. Die Plattform für Recruiting- und Kar­riereorientierung veröffent­licht die Studie seit Anfang 2020 regelmäßig.

Sicherheit zählt

»Zum bereits vertrauten Wunsch dieser Generation, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben, hat sich im Laufe der Pandemie ein extrem großes Sicherheitsbedürfnis gesellt«, sagt Felix Hansen, General Manager bei Jobteaser. Der Umfrage zufolge ist es der deutlichen Mehrheit (70 Prozent) wichtig oder sehr wichtig, einen unbefristeten Vertrag angeboten zu bekommen. Immerhin 32 Prozent der Befragten können sich vorstellen, unbegrenzt für nur einen Arbeitgeber tätig zu sein. 

Bei der Auswahl des Arbeitgebers spielen bei den jungen Talenten »weiche« Kriterien offenbar wieder eine etwas geringere Rolle: 66 Prozent legen Wert auf die allgemeinen Arbeitskonditionen, für 54 Prozent spielt das Gehalt eine entscheidende Rolle, das Kriterium Work-Life-Balance steht mit 47 Prozent inzwischen dahinter zurück, bleibt aber relevant. Das Image des Unternehmens ist für 28 Prozent der Befragten wichtig und 25 Prozent schauen beim Jobantritt auch schon auf die Weiterbildungsangebote ihres künftigen Arbeitgebers. Nach wie vor legt die überwiegende Mehrheit aller Befragten (83 Prozent) Wert auf eine sinnstiftende Tätigkeit. 

Homeoffice muss sein

72 Prozent wünschen sich eine Tätigkeit, die mindestens teilweise im Homeoffice verrichtet werden kann; nur noch 13 Prozent können sich vorstellen, ausschließlich oder überwiegend im Büro zu arbeiten. Die Gründe hierfür sind eher individueller Art: 71 Prozent führen den Zeitgewinn durch wegfallende Wege zum Arbeitsplatz an, 41 Prozent die Möglichkeit, parallel andere Dinge zu erledigen und 29 Prozent die Möglichkeit zum vertieften Arbeiten (»Deep Work«). Die Verminderung des CO2-Fußabdrucks ist nur für 21 Prozent entscheidend.