Serviceinformationen für die Buchbranche

Die Kaufhaus-Kette Karstadt erwacht in der Insolvenz offenbar zu neuem Leben: Medienberichten zufolge liegen die Juni-Umsätze leicht über dem Vorjahr – und auch das Weihnachtsgeschäft scheint gesichert. Betriebsbedingte Kündigung stehen aber wohl dennoch an.

Das Berliner Bücherfest der Branche hat gezeigt: Literatur zieht die Hauptstadtbewohner magisch an. Im vielfältigen Programm dabei war die Autorin Julia Schoch, die in der vollbesetzten Literaturwerkstatt Berlin aus ihrem Roman "Mit der Geschwindigkeit des Sommers" las. boersenblatt.net sprach mit Schoch über Literaturpreise, Internetpiraterie und Marketingmechanismen.

Vorsteher Gottfried Honnefelder hat um 9.40 Uhr die Hauptversammlung des Börsenvereins im Berliner Congress Center eröffnet - vor 170 stimmberechtigten Mitgliedern. Erste Tagesordnungspunkte: Der Bericht des Vorstands und der Geschäftsführung.

Die deutschen Verleger, Buchhändler und Zwischenbuchhändler appellieren an die Bundeskanzlerin, "sich des Schutzes des geistigen Eigentums persönlich anzunehmen". Bei ihrer Hauptversammlung in Berlin haben die Börsenvereinsmitglieder heute eine Resolution verabschiedet, die ein Gesamtkonzept für die Weiterentwicklung des Urheberrechts einfordert - und Unterstützung beim Kampf gegen das Google Book Settlement.

Der Einbruch im Lexikon-Geschäft, die Umstrukturierungen und der massive Personalabbau in der Verlagsgruppe haben die Verluste in der Bilanz des Bibliographischen Instituts für 2008 auf 32,8 Millionen Euro ansteigen lassen. Einen entsprechenden Bericht des "Mannheimer Morgen", der vorab aus dem Geschäftsbericht zitierte hatte, hat B.I.-Sprecher Klaus Holoch bestätigt.

Von geordneten Verhältnissen in den Finanzen des Börsenvereins berichtete dessen Schatzmeister Jürgen Horbach der Hauptversammlung. Von einer Finanzkrise im Verband könne keine Rede sein.

"Was wir 2008 erlebt haben, ist eine Art Kreislauf-Kollaps des Welthandels": Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz-Gruppe, gab der Hauptversammlung heute als Gastredner Einblicke in die Abgründe der Wirtschaftskrise – und Tipps für zeitgemäße Unternehmensstrategien.

Wiley hat zwar mehr umgesetzt, kann davon aber aufgrund von Währungsturbulenzen nicht profitieren: Im Geschäftsjahr 2009 (1. Mai 2008 bis 30. April 2009) flossen 1,61 Milliarden US-Dollar (rund 1,15 Milliarden Euro) in die Kasse des weltweit aktiven Fachinformationsanbieters – das sind 3,7 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Die Diskussion um den Schutz geistigen Eigentums hat viele Facetten, wie die Entwicklung der vergangenen Tage zeigt: In Frankreich scheitert (vorläufig) das Internetgesetz, während gleichzeitig die Front gegen das Google Settlement stärker wird. Was auf dem Spiel steht, kommentiert Börsenblatt-Redakteur Michael Roesler-Graichen.

Bei Hugendubel und Buch Habel steht eine Zeitenwende an: Das Konzept wird drastisch verändert, Hunderte Mitarbeiter sollen ihren Job verlieren. Nun will die Hugendubel-Führungsriege, innerhalb der DBH auch für Buch Habel zuständig, offenbar ihr Schweigen brechen. Ab Beginn der nächsten Woche, ist zu hören, soll es Gesprächsrunden mit den Angestellten geben.