Die Bankenstudie 2022 ist da. Sie zeigt, dass Branchenfirmen wieder leichter an Kredite kommen – und Nachhaltigkeit ernst nehmen.
Eine Frage des Geldes: Die Bankenstudie der KfW untersucht jährlich die Finanzierungsbedingungen kleiner und mittelgroßer Firmen.
Mit 110 Mitgliedsunternehmen hat in diesem Jahr wieder eine repräsentative Gruppe aus Börsenvereinsmitgliedern an der KfW Unternehmensbefragung teilgenommen, davon 76 Buchhandlungen und 34 Verlage. »Die Ergebnisse aus der Umfrage im März 2022 zeigen, dass sich das Finanzierungsklima gegenüber der vorherigen Befragung wieder etwas verbessert hat«, fasst Pascal Schneider, beim Börsenverein Referent für betriebswirtschaftliche Beratung, die Ergebnisse zusammen. Durch die Energiekrise könnten die Daten allerdings in Teilen schon wieder überholt sein, denn: »Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sind in den Befragungsergebnissen noch nicht berücksichtigt«, wie Pascal Schneider erläutert.
Die Finanzierungsmöglichkeiten über Banken fallen für Buchhandlungen und Verlage offenbar sehr unterschiedlich aus: 55 Firmen haben angegeben, einfachen Zugang zu einem Kredit zu erhalten, während für 46 Unternehmen dieser Finanzierungsweg »generell eher schwierig« ist. Allerdings hätten auch nur 25 Prozent der teilnehmenden Betriebe tatsächlich Kreditverhandlungen führen müssen, bilanziert Schneider.
Welche Banken spielen in der Branche eine besonders wichtige Rolle? Auch dazu liefert die Umfrage Daten. Die meisten befragten Firmen (53 Nennungen) sind bei einer Sparkasse angedockt, dicht gefolgt von Privatbanken (47) und Genossenschaften (45). Bemerkenswert: Die Eigenkapitalquote ist bei den meisten Unternehmen trotz Corona-Krise in den vergangenen zwölf Monaten unverändert geblieben (57 Nennungen), bei 33 Umfrage-Teilnehmern ist sie sogar gestiegen. Verschlechtert hat sie sich nur bei 17 Betrieben.
Ein Schwerpunkt der Unternehmensbefragung widmete sich in diesem Jahr dem Thema Nachhaltigkeit. Für die Mehrheit der Börsenvereinsmitglieder (67 Prozent) ist nachhaltiges Wirtschaften aktuell »von hoher bis sehr hoher« Bedeutung. Lediglich zwölf Prozent der Befragten messen dem Thema geringe Bedeutung bei. Was sind für die Firmen die wichtigsten Gründe, sich mit dem Thema zu beschäftigen? Am häufigsten genannt wurden
Es gibt allerdings auch Hemmnisse, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu befassen. Dazu gehören fehlende finanzielle Mittel (45 Nennungen), fehlendes Personal (40) und mangelnde Unterstützungsangebote (36 Angaben).
