Um die Weiterentwicklung der Frankfurter Buchmesse und deren neues Hallenkonzept, das 2026 kommen soll, ging es im nächsten Punkt. Die "Frankfurter Buchmesse ist ein superwichtiges Event für uns", betonte Alyna Wnukowsky, die die Pläne der Buchmesse kurz anriss. Dabei stünden Fach- und Publikumsmesse gleichberechtigt im Fokus. Ab 2026 soll der Publikumsbereich ebenerdig in den Hallen rund um die Agora angeordnet werden, um sicher und einfach zugänglich zu sein. Die Fachhändler und Dienstleister zögen dagegen in die oberen Etagen. Der B-to-B-Bereich werde thematisch strukturiert, es soll eine konzentrierte Arbeitsatmosphäre entstehen. Die Dienstleister sollen von Halle 4.0 in die 4.2 ziehen. Auf der kommenden Frankfurter Buchmesse (15.–19. Oktober) werde es etwa im Foyer der Halle 4.1 einen Showroom zum neuen Konzept geben.
Wie sich das neue Konzept auf die Kosten der Aussteller auswirke, wollte Prolit-Chef Jochen Mende wissen. Das sei noch nicht bekannt, so Alyna Wnukowsky. Das sei jetzt der Anstoß für Veränderungen, ergänzte Kyra Dreher, Geschäftsführerin der Fachausschüsse im Börsenverein, der Prozess gehe erst los. Die Frankfurter Buchmesse werde natürlich zeitnah in Gespräche gehen. Kritik an der geplanten Positionierung gab es etwa von Matthias Heinrich (Brockhaus/Commission), der einräumte damit werde die Buchmesse für Auslieferer uninteressanter. Das würde sie zu 100 Prozent unterstützen, sagte Solvey Munk (Umbreit): "Wir sind darauf angewiesen, das es automatische Frequenz gibt." Das sei mit Halle 4.2 fraglich. Wenn es so bleibt, müsse man nachdenken, wie man damit umgehe. Auch Jonas Seggewiß (Runge) schloss sich hier an, "irgendwo im Nirgendwo" zu landen, sei nicht interessant. Wichtig sei es, merkte Jochen Mende an, dass der Stand des Börsenvereins sich in unmittelbarer Nähe befinde.
Für Jens Klinghöfer (Bookwire) sind die verschiedenen Bedürfnisse der Buchmesse nachvollziehbar, und: "Wir müssen uns intensiv damit auseinandersetzen." Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, hatte den Messe-Dreiklang angesprochen (B-to-B-Messe, Eventisierung der Messe, Politische Messe), und zeigte sich sicher: "Wir werden eine attraktive Lösung finden." Und er freue sich, dass die Messe so früh wie möglich Transparenz schaffe.