Die Sonderpreise des Deutschen Jugendliteraturpreises sind 2021 an zwei Übersetzerinnen gegangen, was löblich und folgerichtig ist, da dieser als internationaler Preis sein besonderes Augenmerk auf den interkulturellen Austausch legt. Hierzu leisten Übersetzer und Übersetzerinnen mit ihrer Arbeit als sprachliche Brückenbauer den entscheidenden Beitrag. Weniger nachvollziehbar ist die Würdigungspraxis: In den Jurybegründungen nominierter und prämierter Lizenztitel wird die Arbeit der Übersetzer:innen mal erwähnt und mal nicht, mal mit nichtssagenden Halbsätzen bedacht, mal ausführlicher und mit wohl gewählten Worten hervorgehoben. Mir ist bis heute nicht klar, ob der Preis Übersetzer:innen in den Kategorien Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch, Sachbuch und Jugendjury auszeichnet, weil sie die prämierten Bücher rein zufällig übersetzt haben, oder ob man hier ausdrücklich auch die Qualität der Übersetzung auszeichnen will.