Neues aus der Literaturszene

Durch die Ankündigung neuer Lesegeräte (Kindle, txtr Reader, Sony Touch Edition) und Geschäftsmodelle für das Online-Publishing (Google Editions) auf der Frankfurter Buchmesse erhält das E-Book-Geschäft wichtige Impulse. Nach Gesprächen mit Google- und Amazon-Managern kann boersenblatt.net über bisher unbekannte Details berichten.

"Mein Buch gehört mir!", meint Milena Moser, und Keto von Waberer schreibt: "Aus Früchten vom Baum des Autors sollte niemand digitale Marmelade machen dürfen, ohne dafür zu bezahlen." Die Slogans von zwölf Autoren und Illustratoren blinken seit heute morgen auf der Buchmesse-Agora als ständig wechselnde Baustellenschilder und ziehend die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Mit der Aktion macht der Börsenverein auf den Umgang mit Internetpiraterie aufmerksam.

Beim International Publishers Forum, veranstaltet vom chinesischen Organisationskomittee am heutigen Mittwoch lieferten die Top-Verlagsmanager aus Europa und China eine Standortbestimmung für die Branche. Das Ergebnis des Vergleichs zwischen den Welten lässt sich typisch asiatisch zusammenfassen: Same, but different.

Bei der libreka!-Präsentation heute im Forum Zukunft hat MVB-Geschäftsführer Ronald Schild zwei Neuerungen bekannt gegeben: Ab Anfang November kann eine libreka!-Applikation für das iPhone von Apple heruntergeladen werden. Eine weitere Neuerung ist das libreka! Flash Widget, ein Programm, mit dem die libreka!-Suche und Buchvorschau in Webseiten eingebunden werden kann.

Seit gestern ist die Seite online: www.ex-suhrkampler.de. Ganz genau triffts das nicht, denn die 25 Suhrkamp und Insel-Mitarbeiter, die sich unter der Adresse vorstellen, sind noch beim Verlag in der Lindenstraße unter Vertrag. Bald nicht mehr, dann nämlich, wenn der Verlag zum Jahresende nach Berlin geht.

Zum vierten Mal stellt die Kurt-Wolff-Stiftung ihren Katalog "Es geht um das Buch" vor, in dem sich heuer 57 Independent-Verlage, so viele wie noch nie, präsentieren. Man blättert, reibt sich die Augen und muss sagen: Es ist, seit es das Projekt der Stiftung gibt, der mit Abstand schönste geworden. 

Wer sich mit dem chinesischen E-Book-Markt beschäftigt, stößt zwangsläufig auf den Namen Shanda Literature Limited. Auf der Messe präsentierte Shanda-Chef Hou Xiaoqing heute sein Geschäftsmodell – samt neuem Reader, dem iKan.

E-Books haben Potenzial. Das ergibt eine Umfrage des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren (AKEP) im Börsenverein. „Der Hintergrund dieser Umfrage war: Wir wollten wissen, wie nachhaltig die aktuelle E-Book-Welle ist“, sagte Hans Huck, Sprecher des AKEP heute auf der Pressekonferenz im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. „Das Ergebnis ist eindeutig: Derzeit sind E-Books noch Umsatzzwerge, allerdings Zwerge mit Wachtstumspotenzial.“

Schaden Digital Rights Management (DRM) und Kopierschutz dem Geschäft mit digitaler Ware mehr, als sie ihm nützen? Vertreter der Buchbranche und der Musikindustrie haben die Frage heute vormittag auf der Frankfurter Buchmesse diskutiert. Als externer Experte kam der Jurist Julius Mittenzwei vom Chaos Computer Club (CCC) zu Wort.

Auch wenn die geschätzte Leserschaft vielleicht moniert, dass hier etwas monothematisch gebloggt wird: Noch einmal geht's um Suppe. Diesmal am Stand der Leipziger Buchmesse, die ihr mittägliches Come-together mit einem Löffelgericht schmückt. Es ist, wir sind überrascht, keine Buchstabensuppe!