Buchhandel

"Sind wir jetzt das Betrugsdezernat?", fragt Peter Hinke angesichts der 2G-Kontrollen in seinem Kundennewsletter "Literaturkurier" in der vergangenen Woche. Viel mehr Sorgen macht ihm aber ein möglicher Lockdown. Der Inhaber der Connewitzer Verlagsbuchhandlung in Leipzig sieht sich von der Politik zunehmend alleingelassen. 

Die neuen Corona-Maßnahmen, die Einführung von 2G für weite Teile des Handels, kritisiert der Handelsverband Deutschland scharf. Er sieht die Regelung als verfassungswidrig und fordert neue wirtschaftliche Hilfen für die Branche.

Im Sommer musste die ungarische Verlags- und Buchhandelsgruppe Líra ein Bußgeld zahlen, weil sie einem Märchenbuch keinen Warnhinweis verpasste. Jetzt hat der Stern die deutschen Rechte an einem weiteren umstrittenen Märchenbuch gekauft.

Bundesweite 2G-Regeln werden den Händlern in den nächsten Wochen alles abverlangen - und trotzdem wird das Weihnachtsgeschäft nicht ausfallen wie erhofft. Eine Analyse von Christina Schulte, stellvertretende Chefredakteurin des Börsenblatts.

Im Einzelhandel gilt künftig inzidenzunabhängig und bundesweit 2G. Das wurde am 2. Dezember in der Videoschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder beschlossen. 

Nur noch 20 Prozent der Deutschen wollen ihre Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr ausschließlich oder überwiegend im Geschäft erledigen - im Vorjahr waren es 28 Prozent. 61 Prozent der vom Digitalverband Bitkom Befragten planen, ihre Geschenke überwiegend Online besorgen zu wollen (Vorjahr: 54 Prozent).  

Seit Einführung der Impfnachweispflicht im Einzelhandel sind Stephanie Richter und ihre Mitarbeiter von der Buchhandlung Hornscheidt im baden-württembergischen Königsfeld  täglichen Aggressionen ausgeliefert -  von Geimpften. Ihr Beruf mache ihr so seit Wochen keine Freude mehr. Regierung und Medien lädt sie deshalb für ein paar Tage ein, „kurz die Luft des realen Alltags zu schnuppern“.

Unter den derzeitigen Voraussetzungen seien 2G-Einschränkungen für den Einzelhandel rechtswidrig. Zu diesem Ergebnis kommt ein vom Handelsverband Deutschland in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten der Rechtsanwaltskanzlei NOERR. Der HDE appelliert deshalb an die Politik, entsprechende Regelungen wieder zurückzunehmen oder gar nicht erst einzuführen.

Vorweihnachtszeit und Weihnachtsgeschäft stehen auch in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Wie die wichtigsten Wochen des Jahres im Buchhandel verlaufen, zeigen exklusive und detaillierte Zahlen des Börsenblatts. Erfreulich: An manchen Tagen wurde das Vorpandemie-Niveau schon wieder erreicht.

Der Bücherscheck ist unter dem Namen „BÜCHER Gutschein“ ab sofort in 700 Kaufland-Märkten erhältlich. Der Gutschein ist ausschließlich im stationären Sortiment einlösbar.