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So ziehen Sie die Stressnotbremse!

30. April 2021
von Sabine van Endert

Mit Stressfaktoren besser umzugehen – wie sich das erlernen lässt, erklärt Trainerin und Autorin Debora Karsch im Interview.  

In drei Sätzen: Was ist ­Stresskompetenz?
Stresskompetenz ist die Fähigkeit, ­empfundene Belastungen rechtzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Dafür brauchen Sie die Fähigkeit, in einer akuten Stresssitua­tion die Notbremse zu ziehen, und auch Strategien, Stress langfristig zu reduzieren. Um stresskompetent zu sein, muss ich also wissen, was mich stresst, wie ich darauf reagiere und wie ich damit besser umgehen kann.

Macht Corona uns alle anfälliger für Stress oder ist das Typsache?
Ich würde sagen, dass wir nicht anfälliger für Stress sind, sondern dass einfach mehr Stressfaktoren da sind. Viele haben beruflich und/oder mit finanziellen Problemen zu kämpfen, obendrauf kommt häufig noch die Kinderbetreuung. Es gibt Menschen, die trotz all dieser Stressfaktoren souverän und gelassen bleiben, andere haut es jetzt um. Auf jeden Fall hat unsere Persönlichkeit damit zu tun, zu welcher Gruppe wir gehören. Aber Stresskompetenz ist trainierbar und genau in solchen Zeiten wie jetzt notwendig. 

Die einen leiden unter Dichtestress im Homeoffice, die anderen unter mangelnden Kontakten. Wie können Führungskräfte helfen?  
Führungskräfte können Mitarbeiter auf zwei Arten unterstützen, denn sie sind einerseits Stresskompetenz-Vorbild und andererseits Stresskompetenz-Förderer. Wenn ich als Führungskraft selbst keine Pausen mache, hat das eine andere Wirkung, als wenn ich regel­mäßig spazieren gehe. Ich empfehle außerdem, dass Teams sich jeden Morgen virtuell treffen, wenn sie im Homeoffice sind. Fragen Sie bei den Meetings nicht zuerst: »Wer macht was?«, sondern »Wie ist die Lage?«. Ermutigen Sie die Mitarbeiter auch, sich digital eins zu eins auszutauschen. 

Wichtig ist, nicht handlungsunfähig im Stress stecken zu bleiben.

Debora Karsch

Zu wenig Zeit für zu viel Arbeit – das ist nicht neu für Buchhändler*innen. Richtig anstrengend ist die Ungewissheit, ob, wann oder wie der Laden geöffnet werden darf ... 
Es ist wichtig, sich immer wieder auf das zu konzentrieren, was Sie selbst beeinflussen können, und zu akzeptieren, was Sie nicht beeinflussen können. Denn Letzteres sind die Dinge, die Stress verursachen. Ich bin selbst Unternehmerin in der Weiterbildungsbranche, die es momentan nicht gerade leicht hat. Ich versuche mir trotzdem keine Sorgen zu machen, da das meine Situation ja nicht verbessert. Wichtig ist, nicht handlungsunfähig im Stress stecken zu bleiben. Wenn Sie Ihre Handlungsfähigkeit bereits verloren  haben, können Sie sie zurückgewinnen. Genau dabei hilft der Aufbau von Stresskompetenz. 

Schokolade, Joggen, Freunde treffen: Was tun Sie gegen Stress? 
Täglich 30 Minuten schnell spazieren laufen, wann immer möglich im Garten arbeiten und an stressigen Tagen kurze Pausen machen und Trampolin springen.

STRESSKOMPETENZ-WEBINAR

Exklusiv für den Buchhandel bietet Debora Karsch am 12. Mai ein kostenloses Stresskompetenz-Webinar an mit Inhalten aus ihrem Buch »4 Wege zu mehr Stresskompetenz« (Gabal). Information und Anmeldung unter vertrieb@gabal-verlag.de.

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