Karriere

Wind of change: Was Young Professionals in Verlagen bewegt

27. Januar 2025
Charline Vorherr

Es gibt Young Professionals, die mit der Verlagsbranche hadern – weil sich Arbeitslast und Gehaltslevel nicht allein durch Herzblut ausgleichen lassen. Lassen sie sich halten? Und was muss sich ändern?

Tschüss Buchbranche?

Die Schattenseite der Leidenschaft

Statt von Beruf ist in der Verlagsbranche gern von Berufung die Rede, von Hingabe an die Literatur und das Buch: Wer hier arbeitet, Bücher lektoriert und vermarktet, ist oft mit ganzem Herzen bei der Sache, brennt für Literatur. Die Schattenseite von so viel Leidenschaft: Arbeit und Freizeit verschmelzen miteinander. Nach Feierabend weiterzulesen, Mails zu checken, zu netzwerken  – das gehört bei Büchermenschen gewissermaßen stillschweigend zur Arbeitsplatzbeschreibung. Damit steigt das Risiko für extreme Arbeitsbelastung und für ein ungesundes Verhältnis zwischen Work und Life. Das gilt nicht nur für Jobs in Verlagen, sondern für nahezu alle kreativen Berufsfelder – ebenso wie eine eher unterdurchschnittliche Bezahlung.

Die Mieten in vielen Städten sind so rasant gestiegen, dass sich eine vernünftige Wohnung von einem Einsteigergehalt in der Verlagsbranche kaum noch finanzieren lässt.

Die äußeren Umstände

Noch hat die Verlagsbranche Glück: Ihre Anziehungskraft auf junge Nachwuchskräfte ist ungebrochen – gerade im Moment, wo die New-Adult-Fans ihre Liebe zum Buch auf Tiktok und Instagram viral zelebrieren. Aber angemessene Bezahlung und eine gesunde Balance aus Arbeit und Entspannung sind starke Argumente bei der Berufswahl.

Die Generation Z scheint deutlich weniger zur Selbstausbeutung zu neigen als ältere Arbeitnehmer:innen aus der sogenannten Boomer-Generation. Das hat auch mit Selbsterhaltungstrieb und den aktuellen Lebensbedingungen zu tun: Die Mieten in vielen Städten sind so rasant gestiegen, dass sich eine vernünftige Wohnung von einem Einsteigergehalt in der Verlagsbranche kaum noch finanzieren lässt. Die Teuerungsraten für Lebensmittel und Energie kommen noch obendrauf. 

Hohe Arbeitslast, steigende Lebenshaltungskosten: Unter dieser komplexen Gemengelage leiden Berufsanfänger, aber auch diejenigen, die schon länger in der Branche arbeiten. Obwohl der Job im Verlag immer ihr Lebenstraum war, überlegen offenbar immer mehr junge Verlagsmenschen, die Branche zu verlassen.

Das belegt die jüngste Umfrage des Vereins Junge Verlags- und Medienmenschen für 2023, an der sich 146 Mitglieder beteiligt haben. Ein geringes Gehalt – mit dem man vor dem Einstieg in die Branche schon gerechnet hatte – ist den Ergebnissen zufolge allerdings nur einer von vielen Gründen. Entscheidender ist: Young Professionals fühlen sich in ihrer Begeisterung für das Buch ausgenutzt und zu wenig wertgeschätzt.

Obwohl der Job im Verlag immer ihr Lebenstraum war, überlegen offenbar immer mehr junge Verlagsmenschen, die Branche zu verlassen.

"Lehrjahre sind keine Herrenjahre"?

Sie leiden unter der Arbeitsbelastung, unter der Angst, den empfundenen Stress gegenüber Vorgesetzten anzusprechen, und unter dem Gefühl, leicht ersetzbar, nicht resi­lient genug oder schlecht organisiert zu sein.

Fassten sie sich doch einmal ein Herz und sprächen über ihre Probleme, stößen sie auf Unverständnis, so der Verein Junger Verlags- und Medienmenschen (JVM). Es sollen dann schon mal Sätze fallen wie "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" oder "Da musste ich auch durch".

Dazu passt eine mahnende Antwort, die Ludwig Lohmann, Programmleiter beim Leykam Verlag, auf boersenblatt.net in unserer Interview-Serie zum Jahreswechsel gegeben hat. Auf die Frage, was sich 2025 in der Branche ändern muss, reagiert er mit dem Appell: "Ich würde mir wünschen, dass die Branche weniger auf menschlichen Verschleiß fährt und ständig neue, hochmotivierte Mitarbeitende in den Burn-out schickt. Systemische Probleme sollen nicht länger auf persönlicher Ebene ausgetragen werden", warnt er. 

Ich würde mir wünschen, dass die Branche weniger auf menschlichen Verschleiß fährt.

Ludwig Lohmann

Ludwig Lohmann, Programmleiter beim Leykam Verlag

Der Anfang der Debatte

Auch der Verlagspodcast "Hanser Rauschen" widmete sich jüngst den Aussteigern aus der Branche: Im vergangenen August gingen die beiden Lektor:innen Emily Modick und Florian Kessler der Beobachtung nach, dass sich die Fälle derer zu häufen scheinen, die nach vielen Jahren die Branche verlassen. Was hat sich verändert, fragen sie sich? Liegt es an einem Generationenwandel und damit einhergehenden veränderten Ansprüchen an Arbeit, am Bedeutungsverlust des Buchs – oder handelt es sich womöglich gar nicht um ein neues Phänomen?
 

Hörtipp zum Thema

"Literaturbetrieb, wie komme ich hier raus?" – auch im Podcast Hanser Rauschen (Folge 21, August 2024) geht es um die Arbeitsbedingungen in der Branche, Kurzlink: bit.ly/Podcastfolge21

Auch Befragte aus anderen Abteilungen wie Marketing und Presse berichten von wachsender Arbeitslast, etwa bei neuen Arbeitsfeldern wie dem Social-Media-Management.

Das sagen Mitarbeiter:innen

Vor dem Hintergrund der JVM-Umfrage und des Podcasts hat das Börsenblatt in den vergangenen Wochen mit jungen und erfahrenen Verlagsmitarbeiter:innen über ihre Arbeitsbedingungen gesprochen – darunter auch solche, die der Branche in den vergangenen Jahren den Rücken gekehrt haben.

Sie haben offen von ihren Erfahrungen und ­Beobachtungen berichtet – wollten allerdings namentlich nicht genannt werden. Deutlich wurde in den Gesprächen: Es geht hier nicht um Einzelfälle. Das Problem ist struktu­reller Natur, so wie es auch Ludwig Lohmann in seinem Zitat beschreibt – und es betrifft in der Tat nicht nur junge Verlagsmitarbeitende.

Viele Beobachtungen lassen sich, wie oben beschrieben, auf andere Arbeitswelten jenseits der Buchbranche übertragen. Aber das Börsenblatt ist nun mal ein Fachmagazin für die Buchwelt und will Denkanstöße geben, die in diesem Fall auch mit der Zukunftsfähigkeit der Verlagsbranche zu tun haben. 
 
Viele, die wir für diesen Artikel befragt haben, beschreiben die hohe Arbeitslast im Verlag als Normalfall. Insbesondere im Lektorat, wo sich das Berufsbild hin zum Projektmanager verschoben hat, scheint sich die klassische Lektoratsarbeit immer weiter in die Freizeit hinein zu verlagern – weil es tagsüber an Zeit und Ruhe fehlt.

Auch Befragte aus anderen Abteilungen wie Marketing und Presse berichten von wachsender Arbeitslast, etwa bei neuen Arbeitsfeldern wie dem Social-Media-Management: "Das ist ein Fass ohne Boden, wenn der Arbeitsumfang vom Management nicht strukturiert wird," berichtet eine Aussteigerin, die zuvor in einem renommierten Verlagshaus gearbeitet hat. 

Die Fülle der Aufgaben, die per­manente Überlastung ziehen gesundheitliche Probleme nach sich. Gesprächspartner berichten von klassischen Stress- und Burn-outsymptomen wie Tinnitus, Schwindel, Panikattacken, Schlafstörungen.

Eine Verlagsmitarbeiterin betont im Hintergrundgespräch, dass die meisten Kontakte in ihrem beruflichen Netzwerk mittlerweile mit körperlichen Stresssymptomen zu kämpfen hätten. Schon auf jungen Kolleg:innen laste ein "krasser Zeit- und Erfolgsdruck", der Arbeitsplan sei in den vorgeschriebenen Stunden "eigentlich nicht zu schaffen".

Verschärft werde die Lage durch das Gefühl – das in den Chefetagen gespiegelt wird –, man müsse sich glücklich schätzen, überhaupt in dieser Branche arbeiten zu dürfen. "Ich glaube, Arbeitgeber berufen sich noch sehr stark auf einen gewissen Ruf und eine Strahlkraft, die diese Branche wohl immer noch hat", so die befragte Mitarbeiterin. Häufig werde vorausgesetzt, den Job quasi zu seinem Leben, zu seiner Identität zu machen, berufliche Kontakte in Freundschaften zu verwandeln: Der Job sei keiner, den man nine to five ausüben könne. 

Ein starkes Netzwerk aufzubauen – das wird auch vielen Erstsemestern in branchennahen Studiengängen nahegelegt, gemeinsam mit der Botschaft, wie schwer es sei, in der Buchbranche Fuß zu fassen. Herzblut, Idealismus, Leidenschaft: All das macht die Buchwelt und die Menschen, die darin arbeiten, zwar aus – sie begünstigen ungesunde Verhältnisse von Arbeit und Freizeit jedoch enorm, und Miete zahlen oder davon leben kann man eben auch nicht. 

Das sagt die Betriebsrätin

Für viele Gesprächspartner:innen beginnt das Problem bereits im Volontariat. Eine Betriebsrätin aus einem belletristischen Verlag, die ebenfalls anonym bleiben möchte, sieht eine enorme Diskrepanz zwischen dem Know-how, das man braucht, um gut und routiniert zu arbeiten, und der Wissensvermittlung im Volontariat. 

Insbesondere in größeren Verlagen würden junge Mitarbeitende oft allein gelassen: "Es wird erwartet, dass Volontär:innen dasselbe leisten wie Personen, die jahrelange Erfahrung haben. Das geht nicht." Die Betriebsrätin kritisiert zudem die Bezahlung, die teilweise unter dem Mindestlohn liege: "Volontariats­gehälter sind in unseren Tarifverträgen nicht mal vorgesehen. Dabei sind Volontäre in fast jeder Abteilung wichtige Arbeitskräfte."

Dass ein Volontariat für viele Positionen in Verlagen vorausgesetzt, aber nicht wirklich als Ausbildung wahrgenommen wird, kritisieren auch anderer Gesprächspartnerninnen: "Volontariate sind die beste Möglichkeit, sehr günstig an Mitarbeitende zu kommen, die man schnell wieder loswerden kann. Es wird von Anfang an klargestellt, dass es keine Chancen auf eine Übernahme gibt. Verlage reihen Volostelle an Volo­stelle", weiß eine gut vernetzte Verlagsmitarbeiterin.

Es soll hier nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Problembewusstsein gehen.

Verlage unter Kostendruck

Wohlgemerkt: Alle Befragten wissen, dass der Kostendruck in den Verlagen immens ist und der Wettbewerb auf dem Buchmarkt nicht gerade leichter wird. Es soll hier nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Problembewusstsein gehen.

Nach dem Volontariat hören die Sorgen nicht auf: Young Professionals der Buchbranche sind häufig mit befristeten Jobs konfrontiert und springen insbesondere im Lektorat von Elternzeitvertretung zu Elternzeitvertretung.

"Sie haben überhaupt keine Perspektive, wann sie mal wirklich Fuß fassen können in dieser Branche oder sitzen in Juniorpositionen, die deutlich schlech­ter bezahlt werden als der Tarifvertrag eigentlich hergeben würde", so die unter jungen Verlagskräften gut vernetzte Gesprächspartnerin. "Da geht schon vielen die Puste aus. Dabei haben sie wirklich Lust, in dieser Branche zu arbeiten."

Nur: Wer mit einer Aneinanderreihung befristeter Jobs von Stadt zu Stadt ziehen müsse, könne keine Lebensplanung vornehmen, keine Familie gründen, nicht sesshaft werden. "Und sollte man eines Tages auf Arbeitslosengeld angewiesen sein, ist das mit unseren Gehältern so wenig, dass man davon nicht wirklich leben kann. Das sind keine zukunftsträchtigen Aussichten" – auch nicht mit Blick auf die Rente.

Wenig Selbstkritik in der Branche

Kein Wunder also, dass das Verlagswesen nicht besonders divers aufgestellt ist: Den Einstieg über unbezahlte Praktika und Volontariate mit niedriger Vergütung muss man sich leisten können – viele sind dabei auf Unterstützung ihrer Eltern angewiesen. Im Hinblick auf diese Strukturen sei die Branche wenig selbstkritisch, so eine Aussteigerin, die vorher in einem mittelgroßen Verlagshaus gearbeitet hat. Und warum ändert sich nichts?

Dafür gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Einer davon, den mehrere Gesprächspartner:innen nennen: Das Beharrungsvermögen ist in der Branche stärker ausgeprägt als die Veränderungsbereitschaft. Und die Verlagswelt ist klein. Wer sich wehrt, könnte schnell als Störenfried gelten, so die Sorge der Befragten: »Dafür, dass wir uns als ­politisch aufgeklärt und links wahrnehmen – und ja auch die dazugehörigen Bücher veröffentlichen – stehen wir sehr wenig für uns ein«, so eine Gesprächspartnerin durchaus selbstkritisch.

Leidenschaftlich für etwas zu brennen, ist schwierig, wenn man aufgrund von Stress und Geldsorgen schon ausgebrannt ist.

Lucas Krentel, Verdi

Das wird bereits getan

Der Verein Junge Verlags- und Medien­menschen, die Nachwuchs-­Netzwerke des Börsenvereins in Berlin-Brandenburg und Bayern, das Zukunftsparlament des Börsenvereins: Wichtige Plattformen für den Austausch über die Arbeitsbedingungen in der Branche gibt es seit Jahren. Rebecca Caicedo, erste Vorsitzende der JVM, betont, dass auch die junge Generation selbst dafür verantwortlich ist, zu kommunizieren und für sich einzustehen. Deshalb bietet der Verein beispielsweise Workshops für Gehaltsverhandlungen an. Und ins­besondere das JVM-Gütesiegel für Volontariate hat in den vergangenen Jahren zu einer deutlichen Verbesserung bei Qualität und Ver­gütung geführt. Es kommt also durchaus Bewegung in die Sache.
 
Darüber hinaus treten immer mehr Verlagsmitarbeiter:innen der Dienst­leistungsgewerkschaft Verdi bei. Lucas Krentel, im Verdi-Landes­bezirk Berlin-Brandenburg für Verlage zuständig, erklärt im Gespräch, dass die gewerkschaftliche Organisation viele Chancen biete. Es sei gut, dass die Branche beginne, sich über ihre Gehälter auszutauschen und Probleme zu benennen. Viele würden denken, dass sie als Einzelne nicht resilient genug seien, um dem Stress standzuhalten. "Es ist aber ein strukturelles Problem", meint Krentel.

Die Leidenschaft, die alle in der Branche eint, funktioniere nur mit existenzieller Absicherung. "Leidenschaftlich für etwas zu brennen, ist schwierig, wenn man aufgrund von Stress und Geldsorgen schon ausgebrannt ist." Für Krentel ist es deshalb wichtig, das tarifliche Regelwerk zu modernisieren. In Tarifverträgen könne man Instrumente zur Reduzierung von Stress und Arbeitsverdichtung, Überstundenregelungen, Volontariate, Gehaltsstufen nach Erfahrung sowie Projektarbeiten berücksichtigen. Und natürlich Lohnerhöhungen als Inflationsausgleich verhandeln. Allen sei bewusst, dass man in der Kreativbranche keine IT-Gehälter verlangen könne, das betont die bereits erwähnte Betriebsrätin, selbst Verdi-Mitglied. Doch angesichts großer Gehaltsgefälle gebe es auch Möglichkeiten für eine Umverteilung. 

Die Gewinnmargen in der Branche sind gering – und damit auch die Gehälter: Wer diesem beliebten Argument etwas entgegensetzen will, muss Angst und Scham abbauen, sich offen mit anderen über Gehälter und Stresslevel austauschen – und so für einen Solidarisierungsmoment im Team sorgen. Auch von anderen Branchen lässt sich lernen, etwa beim Thema Arbeitszeitmodelle. Nicht zuletzt: Unternehmen könnten ihr Führungspersonal besser coachen, damit Aufgaben klar definiert und Überlastungen vermieden werden. 

Warum sich etwas ändern muss

"Was tun, wenn wir immer mehr junge Menschen verlieren und niemand mehr nachrückt?", fragt eine Verlagsmitarbeiterin mit Blick auf die Sorgen der jungen Verlagsmenschen.

Viele Studien zeigen, dass die Generation Z, die gerade in die Arbeitswelt strömt und die Babyboomer ablösen wird, nach einer aus­gewogeneren Work-Life-Balance strebt und angemessen entlohnt werden will. Das könnte die Buchbranche mit voller Wucht treffen. Gleichzeitig sucht gerade diese Generation nach sinnstiftender Arbeit – und damit wird die Buchbranche auch in Zukunft punkten können.

Rebecca Caicedo glaubt, dass sich durch den New-Adult-Hype mehr Menschen denn je für die Branche begeistern: "Das Buch war noch nie so sexy wie jetzt." Allerdings ist es in Zeiten von BookTok, Instagram und YouTube bestens möglich, auch ohne Verlagsarbeit Teil der Buchbranche zu sein – und parallel dazu einen gut bezahlten Brotjob mit geregelter Arbeitszeit auszuüben. 

Eine Arbeit, die Sinn stiftet

Aussteigerinnen sagen im Gespräch mit dem Börsenblatt, dass sie die Arbeit mit Büchern jeden Tag vermissen, weil sie diese als sinn- und identitätsstiftend wahrgenommen haben. Und trotz aller Probleme hätten sie das Miteinander im Team als wertschätzend empfunden.

Eine Gesprächspartnerin ist sich deshalb sicher, dass die Unternehmen von besseren Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen letztlich nur profitieren würden – "weil die Buchbranche anders ist als andere Branchen. Die Menschen hier lassen den Stift nicht fallen. Sie beschäftigen sich auch in ihrer Freizeit aus einem ehrlichen Interesse mit dem Buch."  Sie glaubt, dass beispielsweise eine Vier-Tage-Woche in der Verlagsbranche gut funktionieren könnte, um der Arbeitsbelastung bei nied­rigem Gehalt zu begegnen und junge, motivierte Arbeitskräfte in den Verlagen zu halten.

Monika Kolb, Bildungsdirektorin des Börsenvereins, kann derzeit keine gestiegene Abwanderungsbewegung aus der Branche beobachten: "Was wir aber sehen, ist ein wachsendes Bewusstsein für die Bedeutung transparenter und fairer Arbeitsbedingungen."

Ein Beispiel dafür sind Initiativen wie das Gütesiegel für Volontariat oder Ausbildung: "Immer mehr Verlage und Buchhandlungen beteiligen sich daran und machen ihre Arbeitsbedingungen transparent, zu denen implizit auch die Angemessenheit von Gehältern zählt", so Kolb. "Es gibt also positive Entwicklungen und das Bemühen, auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden einzugehen." Mehr im Interview hier.