Detlef Bauer, Libri:
Wie immer liegt noch ein kleines Stück Wegstrecke als Kraftanstrengung vor uns, aber das wird schon. Auch nach dem Stichtag werden wir uns mit optimierten Darstellungen von barrierefreiem Content beschäftigen. Man kann immer etwas besser machen. Das ist work in progress.
Andrea Jäger, Linde Verlag:
In unserem Unternehmen, der Linde Verlag Ges.m.b.H, einem juristischen Fachverlag, mit Sitz in Wien, beschäftigten wir uns bereits seit über 2 Jahren mit dem Projekt Barrierefreiheit, auch in Hinblick auf unsere Webseite, unseren Webshop und natürlich in Zusammenhang mit E-Books. Uns war und ist es besonders wichtig die einzelnen rechtlichen und technischen Zusammenhänge des barrierefreien Lesens zu verstehen, um diese in unserem Verlag bestmöglich umsetzen zu können.
Wir haben sowohl intern als auch mit externen Partnern einen sehr guten Austausch. Im Zuge dieser Kommunikation ist auch eine interne Task Force entstanden, bei welcher einzelne Arbeitsbereiche nach Fachgebieten aufgeteilt wurden. Das Projekt Barrierefreiheit ist daher in unserem Verlag noch nicht abgeschlossen, da wir an einer langfristigen und nachhaltigen Lösung arbeiten.
Julia Schengber, Rowohlt:
Die erste Phase, in der es primär um die Beschaffenheit der epub-Dateien und die nötigen Prozessanpassungen ging, haben wir tatsächlich schon länger abgeschlossen. Zuletzt haben wir uns intensiv mit der Onix-Thematik auseinandergesetzt.
Von Hektik würde ich jetzt vielleicht nicht sprechen, aber die Tatsache, dass Empfehlungen und Informationen darüber, wie der Handel damit umgehen möchte, erst vergleichsweise spät vorlagen und teilweise auch immer noch in Entwicklung sind, stellt schon eine Herausforderung dar. In diesem Thema wird es vermutlich noch eine Weile Bewegung geben, weil alle Beteiligten eine Lernkurve durchlaufen.
Lena Hermann, Thieme:
Tatsächlich beschäftigen wir uns bei Thieme schon seit 2021 mit der Barrierefreiheit unserer Produkte. Als Fachverlag haben wir den Fokus schon früh auf TRIAS, unseren Ratgeberverlag gelegt. Das Programm richtet sich an ein breites gesundheitsinteressiertes Publikum und damit selbstverständlich auch an Menschen mit Behinderungen. Die Barrierefreiheit unserer Angebote ist Teil unserer Unternehmensmission, Informationen für eine bessere Medizin und mehr Gesundheit im Leben zur Verfügung zu stellen. Diese Mission zu erfüllen ist nur möglich, wenn wir gewährleisten, dass unsere Informationen für alle Menschen zugänglich sind.
Die Zugänglichkeit digitaler Produkte ist eng mit der angemessenen Aufbereitung und Strukturierung ihrer Inhalte verknüpft. Mit unserem etablierten XMLfirst-Content-Prozess haben wir bereits die denkbar beste Grundlage für Barrierefreiheit geschaffen, auf der wir in den letzten Jahren beständig weiter aufgebaut haben. Darum sind wir hier sehr gut aufgestellt und publizieren schon seit April 2024 barrierefreie ePubs.
Wir lehnen uns aber keineswegs entspannt zurück. Barrierefreiheit ist für alle Thieme-Produkte und Services in irgendeiner Weise relevant. Darum ist es mir sehr wichtig, dass das Thema unternehmensweit bei allen Prozessveränderungen und Produktentwicklungen mitgedacht wird. Dadurch verbessern wir die Nutzer:innenfreundlichkeit unseres Angebots insgesamt.