Den Traum vom Inuit Verlag bei Kraterleuchten gab es schon lange. Dass daraus jetzt endlich Wirklichkeit wird, hängt nicht nur, aber auch mit der Aufmerksamkeit zusammen, die US-Präsident Donald Trump dem kleinen Land beschert hat. Durch seine Begehrlichkeiten rückte Grönland über Nacht in den Mittelpunkt der Weltpolitik. „Da haben wir uns gefragt: Wenn nicht jetzt, wann dann?“, sagt Sven Nieder.
Die Resonanz auf die Verlagsgründung sei größer als gedacht, berichtet das Verlegerpaar – und reiche bis nach Grönland. Dort gibt es schon einen Partnerverlag, der sich um den Vertrieb an Kreuzfahrt-Tourist:innen aus dem deutschsprachigen Raum kümmern will: „Durchaus ein interessanter Markt“, so Sven Nieder – auch wenn er weiß, dass sich wohl nicht jedes Inuit-Buch ökonomisch rechnen wird.
Grönland und seine indigene Bevölkerung, so Laali Lyberth, hätten lange um Anerkennung und gegen Rassismus gekämpft. Dass das kleine Land mit seinen knapp 57.000 Einwohnern heute eher auf Augenhöhe wahrgenommen werde, sei wunderbar: „Ob Film, Literatur, Kunst oder Musik: Es gibt eine große Kreativszene in Grönland und die will endlich raus in die Welt.“ Zum Thema Trump zitiert sie gelassen das offizielle grönländische Motto: „Nothing about Greeland – without Greenland“.